Ehrensache!

Was sind wir für Menschen? Vor allem wir Deutsche? Sind wir verständnisvolle Leute mit dem Herzen auf dem rechten Fleck? Oder sind wir Schmarotzer, die morgens liegen bleiben, wenn bei den Fleißigen der Wecker klingelnd zur Arbeit ruft? Unser Bundeskanzler meint, zu viele wollen möglichst wenig arbeiten, zu viele sind nicht bereit, ihre Lebensarbeitszeit 'nach oben' auszuweiten!

Um uns ein zutreffendes Urteil bilden zu können, brauchen wir einen differenzierten Blick! Dieser zeigt uns Unterschiedliches, eine einheitliche Bewertung des 'morgendlichen Liegenbleibens' ist nicht möglich! Wer steht im Winter schon gerne auf, wenn der Heizöltank und die Kaffeedose leer ist, wenn das Arbeitsamt sowieso keine vernünftig bezahlten Tätigkeiten anbieten kann? Wer bleibt notgedrungen liegen, weil die Rückenschmerzen wieder einmal unerträglich sind?

In beiden Fällen wird die morgendliche Aktivität 'verweigert', aus völlig unterschiedlichen Gründen! So kommen wir nicht weiter! Die 'Gründe' für das Liegenbleiben müssen abgeschafft werden! Der Kranke soll am Tag seiner Erkrankung einen Arzttermin bekommen, der Arbeitslose braucht einen Job und bezahlbaren Wohnraum!

Wer lacht da? Ein Ding der Unmöglichkeit? Jedenfalls wird ein bisschen klarer, woran es fehlt! Der ehemalige Vermögensverwalter von 'BlackRock', Fritze Merz, packt den Ruhrgebiets-Malocher bei der Ehre: "Du mußt, wie ich, jeden Tag ein wenig länger arbeiten! An Deinem 70. Geburtstag darfst Du dann 'Ruhestand' feiern, falls Du den Arsch noch hoch kriegst, ha, ha, ha! Naja, für eine Flasche 'Rotkäppchen-Sekt' wird die erste Rentenzahlung wohl reichen!"

Aber da steht schon der Bundespräsident in der Tür und fordert: "Keine Müdigkeit vorschützen, es ruft das unbezahlte Ehrenamt! Die Fleißigsten von euch lade ich zu meinem neugeschaffenen 'Ehrentag' ein! Fressen und Saufen frei!"

Tante Emma würde auch gerne kommen. Sie begleitet Sterbende über den Jordan. Für diese Aufgabe ist sie durch ihre Empathie-Fähigkeit wie geschaffen. Aber jetzt, mit 80 Lebensjahren, wäre sie froh, wenn sie auch mal von einem professionellen Pfarrer unterstützt würde. Ihr Urenkel, der Rainer mit 'a-i', fährt beim 'Malteser Hilfsdienst' einen Rettungswagen, obwohl ihm immer noch regelmäßig schlecht wird, wenn er die Leichenteile auf der Straße umherliegen sieht.

Sorry, meine lieben Leser und Leserinnen, ich vergaß die 'Tafeln', ebenso wie der Fritze Merz und seine Vorgänger! Dort, wo der Staat keine Lust und keine Zeit hat, die Hungernden zu speisen, hilft die Mutti von nebenan ohne langes Gelaber, jedem Bedürftigen ein paar ordentliche Mahlzeiten zu verschaffen. Ein dreifach 'Hoch', Herr Bundeskanzler, auf Ihr Verständnis, auf Ihre Menschenkenntnis, auf Ihre Liebe zum einfachen Volk!

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Schnittlauchblüte, Baumfrucht!


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