Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht unter meiner 'Trump-Allergie' leide. Jetzt sind im Süden der USA, in Texas, viele Menschen durch eine 'Sturzflut' ums Leben gekommen. Darunter Schulkinder, die einem unvorstellbaren Horror schutzlos ausgeliefert waren.
Trump weist mit dem Finger auf seinen Vorgänger und sagt: "Mr. Biden ist der Schuldige". Er selbst kürzte die Gelder für den meteorologischen Warndienst. Tatsache ist, der Guadalupe River stieg innerhalb von 45 Minuten um acht Meter an. Die entstehende Flut riß alles mit sich. Das Schicksal schlug erbarmungslos zu und schloß fröhlich lachende Kinderaugen innerhalb weniger Sekunden.
Solche verheerenden Sturzfluten sind, wir in Deutschland wissen das, keine Einzelfälle. Wenn die Menschen nachts schlafen und ein Fluß innerhalb von 45 Minuten zur reißenden Flut wird, gibt es keine Rettung. Nur glückliche Umstände mögen manchen Todesfall verhindern. Darum glaube ich nicht mehr an Gott. Als Kind war ich überzeugt, mich jederzeit auf seine Liebe verlassen zu können. Heute weiß ich, er läßt mich kläglich absaufen, wenn es seinen Zwecken dient.
Ich kann Gott nur vertrauen, wenn er das Leben, welches er mir schenkte, auch respektiert. Seine nie endende Liebe muß ich spüren, ich muß verstehen, daß ich ein von ihm auserwählter Mensch bin. Keine x-beliebige Figur, die mehr oder weniger sinnlos ihr Erdendasein fristet.
Welche Absicht rechtfertigt die Tränen, den Schmerz der Eltern, die ihre Kinder im Rausch der Fluten verloren? Nur weil in einer Nacht der Himmel seine Pforten öffnen mußte, um gewaltige Wassermassen auf die Erde fallen zu lassen!
Im Alten Testament finde ich eine Antwort. 'Hiob' ist ein guter Mensch und zweifelt nicht an Gott, obwohl er alles verliert. Am Schluß bekam er sein Hab und Gut doppelt zurück, weil er nicht vom Glauben abfiel. So großzügig ist Gott heute nicht mehr! Dieses bekannte Problem wird 'Theodizee' genannt: "Wenn Gott allmächtig, allgütig und allwissend ist, warum gibt es dann so viel Leid und Ungerechtigkeit in der Welt?
Meine Antwort habt ihr 'gehört'. Noch schärfer klingt diese Einschätzung: "Entweder gibt es keinen Gott, oder aber er ist machtlos!" Nietzsche kam zu einem ähnlichen Schluß: "Es gibt Gott, aber der ist tot!"
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