Immer die Anderen!

Jetzt will ich es wissen! Was geschieht, wenn die Ukraine russisch wird? Was machen die Vereinigten Staaten von Amerika, wenn sie von einem Mr. Trump regiert werden? Muß ich dann Angst haben, oder kann ich weiterhin seelenruhig "Bares für Rares" gucken?

Meine Lebensweisheit ist u.a. die: "Ich kann die Welt nicht verändern. Um das, was ich nicht ändern kann, brauche ich mich nicht zu kümmern. Also beschränke ich meine Aktivitäten auf meine eigene, 'kleine Welt' und versuche diese in Ordnung zu halten!"

Mein Verstand sagt mir, alleine kann ich nicht sinnvoll existieren. Dadurch, daß es noch vieles Andere gibt, wird mir mein 'Ich-Sein' bewußt. Aber die Frage ist eben, was lasse ich an mich heran und was nicht? Deshalb will ich jetzt eine Antwort auf die Frage: "Was beeinflußt mein Leben - und was nicht?"

Es ist ein bißchen kompliziert. Mein 'Wollen' ist nicht das, was ich tatsächlich tue. Eine gute Absicht kann fürchterlich in die Hose gehen. Beim Fußball schießt ein Verteidiger unabsichtlich ins eigene Tor und tut genau das, was er eigentlich verhindern will. So ist es im Leben auch. Ich kann nur das Gute, das Beste 'wollen'. Ob es mir gelingt, steht auf einem anderen Stern.

Kommt es also darauf an, was mein 'Ich' in der 'Umwelt' bewirkt, oder ist es umgekehrt, sodaß die Frage lauten muß: "Was richtet die Umwelt in mir an?" Davon ging ich aus. Ich will wissen, was mit mir passiert, wenn vieles von dem geschieht, was ich befürchte, was ich nicht haben will. Was macht 'Unglück' mit mir? Bekomme ich Depressionen, ein Burn-Out-Syndrom, oder werde ich gar zum Menschenfeind?

Ein interessierter Kopf kann sich nicht einschränken. Alles ist irgendwie 'interessant', was auf diesem Erdball geschieht. Es geht um die Einstufung der Geschehnisse. Welchem Ereignis messe ich welche Bedeutung bei? Und jetzt wird uns die 'Kaltschnäuzigkeit' bewußt, die unser Leben prägt, die unser Tun leitet. 

Hunderttausende von Toten in der Ukraine. In Spanien verlieren viele Menschen in wenigen Augenblicken ihren ganzen Besitz durch entfesselte Wassermassen. Es ist uns egal. Wir kümmern uns um die 'kleine Welt', deren Vorkommnisse wir beeinflussen können. Würden wir trauern, würden wir Anteil nehmen, wir würden unseres Lebens nicht mehr froh.

Das ist es also, worauf es ankommt. Ein frohes Herz bewahren und hoffen, daß Schreck und Leid immer die Anderen trifft! 

Kommentare

  1. Servus,
    Zwei Gedanken fallen mir dazu ein. Der erste, zum Thema „das Ich und die Umwelt“, betrifft ein altes Experiment zu Emotionen, das zu folgendem, für mich erstaunlichen Ergebnis führte: Der eigene Gesichtsausdruck beeinflusst die eigenen Emotionen. Das heißt zum Beispiel, wenn ich grantig bin und trotzdem lächle, sich meine Laune verbessert.
    Der zweite ist ein mir in Erinnerung gebliebener Satz eines Managers und Arbeitskollegen, der in seiner Freizeit klöppelte. „Alles, womit man sich beschäftigt, ist interessant.“
    Ha, vielleicht noch ein dritter Gedanke. Es ist mir ein Mensch lieber, der in seiner direkten Umwelt konkret in kleinstem Rahmen Gutes tut als einer, der oder die um die gesamte Welt trauert und selbst tatenlos bleibt.
    Herzliche Grüße
    von der Sparköchin

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  2. Schöne Gedanken, Padernosder und Sparköchin. Da möchte ich doch glatt noch einen gut-menschlichen anfügen:
    Natürlich hoffen wir nicht, dass Schreck und Leid die anderen trifft, sondern wir hoffen, dass wir alle vor Schreck und Leid verschont bleiben.

    Lieben Gruß 👋

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