Wo sind wir hingekommen?

Als Laie ist es meist schwer, zu beurteilen, welche Aussagen von Politikern der Wahrheit am Nächsten kommen. Vor allem in Zeiten des Wahlkampfs wird viel gelogen. Mr. Trump erzählt vor einem Millionen-Publikum, in Springfield, der Heimatstadt der "Simpsons", stehlen illegal Zugewanderte die Haustiere der Einheimischen und verspeisen sie. Diese durch nichts bewiesene Aussage zeigt, welch groteske Auswüchse der Stimmenfang möglich macht. Zudem behauptete Trump, Säuglinge würden auch nach der Geburt "abgetrieben", also ermordet. Und so einer will US-Präsident werden??? 

Im Bundestag wird auch gelogen. Bei der gestrigen Debatte kam es zum Eklat. Der Vorwurf des Bundeskanzlers Scholz, Herr Merz hätte sein eigenes Gesprächsangebot mit einem Ultimatum versehen und dann abgebrochen - aus einem einzigen Grund: Er wollte dem (Wahl-)Volk die Unfähigkeit der Regierungs-Koalition vor Augen führen, gemeinsame Entscheidungen zu treffen.

Herr Merz wiederum bezeichnet diese Behauptung als "infame" Unterstellung. Wir stellen fest, einer von Beiden erzählt uns allen vor laufenden Kameras die Unwahrheit. Das "Schlimme" daran, es geht um eine Thematik, die angeblich vielen Deutschen Sorge macht - die Zuwanderung von Ausländern nach Deutschland!

Diese Sorgen betreffen einreisende Messerstecher aus Syrien und Afghanistan, islamistische Attentäter und Sozial-Schmarotzer. Weniger richtet sich unser Augenmerk auf dringend benötigte Fachkräfte, auf Menschen in Not, auf kulturelle Vielfalt und auf unsere humanitäre Verantwortung. Die Regierung geht auf Wählerfang, in dem sie plötzlich illegale Zuwanderer "abschiebt". Kürzlich waren es in einer einmaligen Aktion 28 Straftäter, die in Afghanistan sofort auf freien Fuß gesetzt wurden.

Die Menschen in Deutschland sind teilweise überzeugt, wir könnten das in manchen Kommunen vorhandene Problem der Unterbringung von Emigranten durch "Abschiebung" von straffällig gewordenen "Asylanten" lösen. Das ist ein leicht durchschaubarer Unsinn. Genausowenig können wir die aufgenommenen Flüchtlinge aus der Ukraine wieder heimschicken, nur weil sie erstaunlich oft "Bürgergeld" beziehen anstatt zu arbeiten.

Was aber sehr wohl "helfen" würde, wäre eine Beendigung des Ukrainekriegs und eine Rückkehr der Kriegsflüchtlinge in ihre Heimat. Ich vermisse eine solche Diskussion in der deutschen Öffentlichkeit. Wer Waffen in die Ukraine liefert, muß überzeugend darlegen, mit welchem Ziel er das tut. Davon hören wir nichts, aber der im Volk beliebte Verteidigungsminister Pistorius will uns an den Krieg gewöhnen, will eine kriegstüchtige Nation.

Die Freiheit Europas ist natürlich wichtig, aber ist sie tatsächlich in Gefahr, wenn wir den Krieg "einfrieren". Wird sie immer noch am Hindukusch verteidigt, was vor einigen Jahren das unbestrittene Narrativ war? Nein, wir müssen uns fragen, was passiert in der Ukraine tatsächlich, wenn die Waffen dort schweigen? Werden die Menschen von übellaunigen russischen Soldaten massenhaft vergewaltigt und getötet? Wird es die Ukraine weiterhin geben, wird sie uns für immer spinnefeind sein?

Europa und die USA stehen bei Präsident Selenskyi im Wort. Er höchstpersönlich muß das Signal geben: "Nun ist es genug!" Ströme von Blut sind geflossen und fließen weiterhin. Krieg ist das denkbar schlimmste Übel der Menschheit. Den Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten müssen, muß geholfen werden. Lassen wir uns unsere Menschlichkeit nicht durch übertrieben groß erscheinende, eigene Nöte nehmen.

Wir Deutsche leben in einem der besten und reichsten Länder der Welt. Wir haben ein "Grundgesetz", das weltweit vorbildlich ist, und keinen Anlaß, die Flucht zu ergreifen. So müssen wir Vorbilder sein. An unserem Beispiel sollen sich andere orientieren können. Nur, unsere Vorfahren wurden von den Nazis zum schlimmsten Krieg aller Zeiten verführt. Eine Lehre daraus war, von Deutschland darf nie wieder eine Gefahr für Andere ausgehen. Ganz im Gegenteil. Unser aller Anliegen muß der "Frieden" sein, die Sorge um Menschen, deren Heimat in Flammen steht, die von Gewalt bedroht sind, die nicht genug zu essen haben.

Warum lassen wir uns von den "neuen Nazis" aufhetzen? Warum verfallen wir ihren offensichtlichen Lügen? Vieles ist nicht "ideal" in der Bundesrepublik Deutschland, aber die Freude der Menschen, die sich in den östlichen Bundesländern aus einem Unrechtsstaat befreiten und Teil eines freien Landes wurden, war riesig. Wie ist es möglich, daß jetzt wieder nach den Nazis gerufen wird!? Wir dürfen nicht vergessen! Wehret den Anfängen!        

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