Wir haben in Deutschland eine "Parteien-Demokratie". Das bedeutet, die stärkste Partei in Deutschland führt eine Regierungs-Koalition an, bestimmt den Bundeskanzler, der dann mit seiner "Richtlinien-Kompetenz" bestimmt, was gemacht wird.
Dann gibt es in Deutschland den Förderalismus, also die Aufteilung Deutschlands in 16 Bundesländern, innerhalb derer das Gleiche gilt. Die stärkste Partei bildet eine Regierung, meist eine Regierungs-Koalation, bestimmt den Ministerpräsidenten und der bestimmt, was im Bundesland zu tun ist.
Im Idealfall sind alle Politiker bestrebt, das Beste für Deutschland und ihre Bundesländer zu wollen. Beispielgebend wird uns bei jedem Fußballspiel der Nationalmannschaft gezeigt, wie sehr ein lautstarkes Singen der Nationalhymne die Sehnsucht nach Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland ausdrückt. Noch vor Jahren war es üblich, daß die Fußballer die Hymne nicht mitsangen. Heute jedoch schaut das Volk seinen Fußball-Stars sehr genau aufs Maul und wehe, der schwarze oder türkischstämmige Spieler kennt den Text nicht! Es ist eine Ehre, für Deutschland anzutreten, den Adler auf der Brust zu tragen...
Solche Ehrenmänner sind die Politiker nicht. Sie schimpfen wie die Rohrspatzen, lassen kein gutes Haar am Vaterland. Es sei am Ende, von Emigranten überlaufen. Bahn und Busse fahren nicht, die Schulen ein Hort der Verwahrlosung, ohne Personal und deutscher Sprachkunst. Die Regierung sollte endlich durch rechtsextreme Faschisten ersetzt werden, die Tatenlosigkeit des demokratisch gewählten Bundeskanzlers reizt zum Gift und Galle spucken.
Und das Volk steht Gewehr bei Fuß, läßt sich aufheizen und wählt zuletzt in Thüringen und Sachsen einen Mist zusammen, mit dem niemand etwas anfangen kann. Mit der AfD will keiner, die CDU hat sich selbst ausgegrenzt und die Partei der Frau Wagenknecht stellt unverschämte Forderungen. Gemeinsinn, ein positives Streben für Bund und Land, ist völlig abhanden gekommen. Die oben erwähnte "Parteien-Demokratie", funktioniert nicht mehr!
Aus meiner Sicht müßte zum Wohle Deutschlands eine Experten-Regierung an die Macht. Den Karren aus dem Dreck ziehen klappt nur, wenn die vorhandenen Kräfte zusammen wirken. Wenn sich die Regierungsparteien in langen, nächtlichen Sitzungen einigen, um dann, am nächsten Morgen, von nichts mehr wissen wollen, platzt dem Volk der Kragen, das ist doch klar!
Durch den "Förderalismus" ist es möglich, daß wenige Millionen Wähler den ganzen Staat ins Wanken bringen. Höcke spricht von der AfD als Volkspartei, weil er im kleinen Thüringen die Mehrheit der Stimmen erreicht hat. In Sachsen feiert Kretzschmer einen Sieg der CDU, obwohl er nur dann im Amt bleiben, wenn er mit drei weiteren Parteien koaliert.
Die Politiker hören nicht auf, das Volk zu verarschen. Keiner traut sich die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie klar auf der Hand liegt. Nun soll verhandelt werden, wer mit wem regiert. Kompromisse müssen gemacht werden, aber selbstverständlich nicht in der Öffentlichkeit. Die AfD hat am Wahlabend gleich die gesamte Presse ausgesperrt. Frau Merkel hatte den Ruf, in langen Nachtsitzungen manchem Gegner sprachlos den Nerv zu rauben.
Ich gehe nicht davon aus, daß die Politiker in Thüringen und Sachsen bei der Regierungsbildung schnell voran kommen, wünsche aber allen Verantwortlichen dennoch "gutes Gelingen"! Vielleicht sehen wir, was noch nie einer sah: Ein kotzendes Pferd vor der Apotheke! 😉
Wünschen kann man es ja, aber ich glaube auch nicht an eine schnelle Regierungsbildung. Auf jeden Fall wird man die Wahl in Brandenburg abwarten, bevor man sich überhaupt in irgendeiner Richtung äußern wird. Da es wohl ohne das BSW weder in Thüringen noch in Sachsen was werden kann, ist es ja entscheidend vom Terminkalender von Sahra Wagenknecht abhängig, wann wo was mit wem besprochen wird. Zerteilen kann sich die Frau schließlich auch nicht ;-)
AntwortenLöschenDa hatte es seinerzeit Franz Schönhuber einfacher. Er hatte zwar einige Jahre üppigen Zulauf, aber außer zu poltern, konnte er nichts machen. Das Thema Republikaner hatte sich bald erledigt. Wär das schön gewesen, wenn es mit der AFD genauso funktioniert hätte! Beim BSW sehe ich hingegen gute Chancen :-)
Lieben Gruß in die Nachbarschaft :-)
Danke für Deinen Kommentar, Hermine! Ja, es wäre schön, wenn der Spuk von rechts sich selbst auflösen würde. Bei den Verhandlungen in Thüringen und Sachsen sehe ich keinen, der das Risiko eingeht, sich zuerst zu bewegen. Jede Partei würde ihre Anhänger verärgern, vor allem die CDU. Und wenn die CDU, vor allem im Osten, auch noch an Zustimmung verliert, dann gute Nacht.
AntwortenLöschenAber es wird erzählt, Höcke und Wagenknecht seien "faul", die scheuen den täglichen Arbeitsaufwand als verantwortlicher Politiker. Denen geht es wie einst Schönhuber. Maul aufreißen, ohne eigene Verantwortung übernehmen zu wollen!😉